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Die Grenze zum Nichts

Die Grenze zum Nichts

 
 

Alles Sein befindet sich in der Entwicklung aus dem, oder zurück ins, Nichts. Einen abgeschlossenen Zustand des Seins gibt es nicht, sondern vielmehr einen konstanten Kreislauf aus Werden und Vergehen. Ich sehe eine Verbindung in der Wechselbeziehung aus Sein und Nichts, in einer ganzheitlichen Ordnung. Das Nichts hält in sich das Potential des Werdens und ist so der Ursprung des Seins.Wenn etwas beginnt zu existieren, trägt es sein eigenes unausweichliches Nichtsein in sich. Das Vergehen hinterlässt an Stelle des Seins eine Leere, die sich alsbald wieder mit einem neuen Sein füllen kann. So sind Sein und Nichts kontradiktorische Polaritäten des Wandels.

Die von mir geschaffenen Broschen sind aus Silber, in der Form eines Torus, gefertigt. Sie tragen in ihrer Mitte und in sich eine Leere. Das weiße, gefeilte Silber verkörpert, wie ein noch unbeschriebenes Blatt, das Nichts. Es ist überzogen mit einer feinen Schicht Lack, welcher die Grenze zum Nichts darstellt. Der mit einer eigens entwickelten Technik aufgetragene Pulverlack ist teilweise transparent, befleckt von tiefem Schwarz. Das Schwarz als dichteste Farbmasse stellt die Spuren des Seins dar. Durch den transparenten Lack erfährt der Betrachter eine Tiefe, in der er die feine Faktur des Silbers wahrnimmt. Auch die Broschiernadel bildet einen Kreis und ermöglicht es die Brosche wie schwerelos zu tragen. Ich will eine ganzheitliche, verbundene, kosmische Ordnung veranschaulichen. So können wir lernen das Nichts und das unendliche Potential, das in ihm steckt zu erkennen.

All is either developing from, or evolving into nothingness. A flowing, eternal cycle of becoming and fading that has no ultimate finished state. But what happens on the brink to nothingness? On the edge to passing and fading? The examination of this subject and the questions that arise with it finds its narrative in the materialization and design of these nine brooches.

They evoke a consciousness for this cycle and the potential of nothingness in the bearer and the observer. The pieces are made of silver in the shape of a torus that embodies the ever-repeating cycle, with an empty centre that draws us in. A special manually applied lacquer technique gives great depth to the pieces and characterizes the thin border to the white silver - the nothingness. The deep black traces of being stain and cloud what lies beneath.